Thursday, September 15, 2011

THE FAIR


Letztes Wochenende war ich auf einem amerikanischen "Fair", also einer Art Volksfest. Das besteht hier traditionell aus fünf Teilen:

1) CARNIVAL - das ist wie ein Volksfest bei uns, mit verschiedenen Achterbahnen und anderen Vergnügungsmöglichkeiten dieser Art.

2) PET & LIVESTOCK SHOWS - hier stellen Farmer (und Kinder von Farmern :) ) Tiere aus ihren Zuchten oder ihre Haustiere vor. Es gibt also auf dem Volksfestgelände große Stall-Anlagen, in denen die Tiere für die paar Wochen, in denen die Festivitäten stattfinden, unterkommen. Die Tiere werden auf verschiedenen Shows gezeigt und bewertet. Besonders cool sind die "4H"-Shows, bei denen Kinder die Tiere, die sie gepflegt haben, vorstellen. "4H" ist eine Art Club für (Farmer-)Kinder, in dem sie lernen, wie man sich gut um Tiere kümmert und verschiedene Aktionen planen. Auf "unserem" Fair hatten zum Beispiel alle "4H"-Gruppen ein anderes Thema zum Dekorieren der Katzen-Boxen gewählt! Einige hatten Bücher, andere Urlaub... War echt süß. Die Kinder schreiben dann auch einen kleinen Bericht über ihr Tier, den sie am Stall anbringen.
4) CONCERTS - überall auf dem Fair-Gelände gibt es kleinere Bühnen, auf denen (Country-)Musiker spielen.

4) RODEO.
Das absolute Highlight "unseres" Fair waren meiner Meinung nach die verschiedenen Rodeo-Wettbewerbe! Zu unserem Rodeo kamen professionelle Cowboys aus den ganzen USA angereist. Wir haben eine Vorrunde gesehen.
Da gab es:
- Bareback Bronc-Riding: Reiten auf einem ungesattelten "Bronco" (ein noch nicht eingerittenes Pferd)

- Saddle Bronc-Riding: Reiten auf einem gesattelten "Bronco"
- Bull Riding: ein Bulle wird geritten.
Bei allem, was mit Reiten zu tun hat, muss man sich für mindestens 8 Sekunden auf dem Pferd halten (länger ist natürlich gut!). Es wird bewertet, wie gut sich der Reiter hält - aber auch, wie sehr das Pferd oder der Bulle bockt.
Witzig dabei ist, dass auf diese Art und Weise auch super-gute Reiter bei Schlafmützen-Pferden miese Punkte kriegen können. In diesem Fall darf man einen "re-ride" machen, also einen Ersatzritt, der dann statt dem ersten Ritt zählt. Bei uns hat das einer versucht - nur, um dann beim zweiten Mal auf einem Pferd zu sitzen, das GAR NICHTS gemacht hat! Daraufhin wollte er noch einen "re-ride". Das dritte Pferd war dann besser (wilder) drauf, aber zu dem Zeitpunkt war bei Mr. Cowboy schon die Luft raus und er flog in einem erbärmlichen Bogen nach ein paar Sekunden vom Ross. So kanns gehen...

Das Schlimme am Rodeo-Reiten ist, dass den Pferden ein enger Gurt um die Lenden geschnallt wird, der Schmerzen verursacht (weswegen sie bocken). Dieser Gurt wird aber erst im letzten Moment festgezogen und nach den 8 Sekunden SOFORT entfernt. Bei uns gab es zwei Cowboys, die dem bockenden Pferd hinterher geritten sind und ihm im vollen Galopp den Gurt gelockert haben, woraufhin es sofort wieder ruhig wurde.
Übrigens: einige Rodeo-Reiter trugen Helme - besonders beim Bull Riding waren es über die Hälfte. Bei den anderen Disziplinen allerdings nur sehr wenige. Schwere Verletzungen gab es bei uns Gott sei Dank nicht...

- Team Roping: ein Kalb läuft in die Arena und ein Team aus zwei Reitern muss es mit dem Lasso einfangen.
- Tie-down Roping: Ein einzelner Reiter fängt ein Kalb mit dem Lasso, springt vom Pferd, wirft das Kalb um und fesselt ihm die Hufe.
Das mit den Kälbchen hört sich total brutal an - ist aber komischerweise nur halb so schlimm. Ich hatte das Gefühl, dass die ganz genau wissen, wie alles abläuft... Sobald sie wieder losgebunden waren, sind sie seelenruhig zurück in ihren Bereich hinter dem Zaun getrottet. Auch beim Tie-Down Roping geht es um Zeit. Um die 9 Sekunden waren sehr gute Leistungen!

- Barrel Racing: Drei Tonnen werden im Dreieck aufgestellt. Um diese Tonnen wird im Galopp Slalom geritten.
Barrel Racing ist meine Lieblingsdisziplin. Die Spitzengeschwindigkeit bei uns war um die 13 Sekunden!

- Und zu guter Letzt gab es noch die Disziplin Mutton Busting, also Schafe reiten! Daran haben sich Kinder im Kindergartenalter beteiligt. Und so gehts: man nehme ein Schaf, springe drauf, und lasse das Schaf rennen. Wer sich am längsten oben halten kann, gewinnt!

Sunday, September 11, 2011

9/11 -- Always in our hearts.

Heute ist der 10. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September. Schon seit Tagen laufen praktisch durchgehend Dokumentationen über die Anschläge im Fernsehen. Das Leid und die Trauer der Menschen sind schwer auszuhalten, aber ich bin froh, dass die Amerikaner sich an diesem Tag Zeit nehmen, um der Opfer zu gedenken und als Nation näher zusammen zu rücken.

Am meisten haben mich heute die Comics berührt, denn viele der Künstler, denen ich schon seit Jahren folge, haben die Geschichte des 11. September aufgegriffen.

(Copyright 2011 Patrick McDonnell. Distributed by King Features Syndicate.)
An einem normalen Tag würde Ozzie (das Herrchen) "Heel" zu seinem Hund Earl sagen, also "bei Fuß". Heute sagt aber Earl "Heal", was "heilen" bedeutet.

Wenn ihr einen guten Artikel über Amerika nach dem 11. September lesen wollt, dann schaut euch mal diesen hier an: http://www.time.com/time/beyond911/# (die Seite braucht eine Weile zum Laden. Sobald der "ENTER"-Button (rot, im unteren Teil der Seite) erscheint, kann man Bilder von Überlebenden und Hinterbliebenen ihre Geschichten in kurzen Videos anschauen.

Saturday, September 10, 2011

High School Retreat


Von Donnerstag bis Freitag war unsere gesamte High School - also 300 Schüler, viele Lehrer, die Direktorin, einige Eltern und wir Sprachassistentinnen - in einem Waldcamp. Der See (s. Bild) blieb leider unberührt: weil keine Bademeister mehr da waren, durften wir nicht rein. Das war aber nicht so schlimm, denn wir hatten einiges zu tun. Tagsüber gab es 6 verschiedene Lerneinheiten zum Thema "Asien entdecken" (exploring Asia). Diese Gruppen wurden teilweise von Lehrern geleitet, aber die Gruppe zu indonesischen Percussion-Instrumenten zum Beispiel wurde von einer Gastdozentin gehalten, die eigentlich am Evergreen State College Musik unterrichtet. Fazit des Tages: irgendwie bin ich doch ganz froh, aus Europa zu kommen. Das hat mir der Film über die Verschmutzung des Ganges ziemlich eindrücklich vor Augen geführt. Dass halb verbrannte Leichenteile in meiner einzigen Trinkwasserquelle nicht zu meiner Realität gehören, finde ich doch ganz angenehm. Übrigens: habe am Donnerstag zum ersten Mal in meinem Leben ein Origami-Tier gefaltet (eine Katze). Es hat geklappt...

Auf diesem Bild seht ihr, welchen Effekt amerikanische Desserts auf zarte Seelen haben können. Das Dings in meinem Mund nennt sich:

* * * S'MORE * * *
Es handelt sich um DEN amerikanischen Lagerfeuer-Snack!
Dafür braucht man:
- 2 neutral schmeckende Cracker
- Hershey's-Schokolade (oder eine andere, relativ dünne Schokolade
- einen großen Marshmallow.
Und so gehts:
1. Stock suchen (gestaltete sich im Dunkeln abenteuerlich).
2. Marshmallow pfählen und rösten. Übrigens: der S'more wird am besten, wenn der Marshmallow bei diesem Arbeitsschritt kurz Feuer fängt. Das denke ich mir jetzt nicht etwa aus, weil ich unbegabt im S'more rösten bin. Im Gegenteil: diese Theorie wurde mir einhellig von den netten Neuntklässlerinnen neben mir bestätigt!
Wenn der Marshmallow außen knusprig und goldbraun und innen geschmolzen ist, kanns weiter gehen.

3. S'more schichten: ganz unten nen Cracker, Schoki drauf, in die Mitte den Marshmallow, noch mal Schoki, und zum Schluss Cracker Nummer zwei.
4. Warm genießen.
5. Nächsten S'more machen (nur einen zu essen ist physisch unmöglich.)

Und hier seht ihr die amerikanische Flagge, darunter verstreutes Restgepäck und daneben die schönen bunten Wegweiser unseres jüdischen Camps.
Insgesamt waren das bisher wohl die schönsten 28 Stunden meines USA-Aufenthalts. Ich kann echt nicht oft genug sagen, WIE genial diese Schule und vor allem die Gemeinschaft der Kinder ist. Besonders schön finde ich, dass zwar alle individuell gefördert und herausgefordert werden (mein Bus-Sitznachbar macht als Elftklässler Mathekurse an einer der besten Universitäten der USA übers Internet), aber gleichzeitig alle zusammen in der gleichen Schulgemeinschaft lernen (eine Zwölftklässlerin mit Lernbehinderung, die bei uns auf der Sonderschule verkümmert wäre, bekommt hier die Chance, ihren Traum zu leben und später Psychologie und frühkindliche Entwicklung zu studieren -- und ich traue ihr das voll und ganz zu).
Bis bald!
Eure S.ophie :)

Monday, September 5, 2011

Smile 2

Oh. Mein. Gott.
Guckt mal:
http://www.givesmehope.com/view/Random+acts+of+kindness/9089291
Das ist meins! :) Erinnert ihr euch an meine Begegnung mit der netten Frau im Bus? Habe danach meine kleine Geschichte auf der Website "Gives Me Hope", die ich auch dort schon verlinkt hatte, eingeschickt. Und gerade eben bin ich über sie gestolpert -- sie wurde heute veröffentlicht.
Dass meine kleine Begegnung jetzt auch anderen Leuten Hoffnung geben kann gibt MIR wieder Hoffnung.
:)

Friday, September 2, 2011

Hiking - Wandern



In den letzten Tagen haben wir einige lange Spaziergänge und Wanderungen gemacht. In unserer Umgebung gibt es viele (mittelgebirgsmäßige) Berge mit Wald (siehe Bild).
Und hier hab ich ein schönes Schild zum Englischlernen für euch. Viel Spaß mit den Survival-Tipps! Vergrößert das Bild am besten in einem neuen Fenster. Unter dem Bild findet ihr auch eine Übersetzung. Für die Lehrer unter euch: Ich könnte mir vorstellen, dass das Übersetzen dieses Schildes eine ganz coole Aufgabe für kleinere Schüler wäre!

Auf dem Schild steht (von oben nach unten bzw. vom Berglöwen zum Grizzly):
LASSEN SIE DIE WILDEN TIERE WILD BLEIBEN!
Sie betreten jetzt öffentliches Land, das vielen wilden Tieren einen Lebensraum bietet.
(im Berglöwen):
Wenn Sie in Parks und Wäldern unterwegs sind...
- Bewegen Sie sich in Gruppen
- machen Sie Lärm, um zu verhindern, dass Sie ein Tier überraschen
- Behalten Sie ihre Kinder immer in Auge und in Reichweite.
(im Grizzly):
Wenn Sie einem wilden Tier begegnen:
- Bleiben Sie ruhig und halten Sie einen sicheren Abstand zum Tier
- Nähern Sie sich dem Tier nicht und folgen Sie keinem Tier. Lassen Sie dem Tier einen Fluchtweg.
- Füttern Sie die Tiere nicht
- niemals vor Bären oder Berglöwen wegrennen oder ihnen den Rücken zudrehen.
Um eine Begegnung mit wilden Tieren zu melden, rufen Sie an: (Telefonnummer)