Saturday, June 23, 2012

Letzte Schulwoche. Teil 1: "Crèpes".

Und wieder was dazugelernt: In Amerika gibts Crèpe-Geräte mit gewölbter Oberfläche, die man - so zumindest die Theorie - in eine Pfanne mit Crèpe-Urschleim taucht, woraufhin sich auf der Bratgerätoberfläche ein essbarer Crèpefilm bildet, den man sodann sanft und goldbräunlich auf einen Teller befördert... Fallalala. Jetzt zur Praxis: beim ersten Versuch blieb alles am Gerät haften und musste mühsam abgeschabt werden. Daraufhin nahmen wir Butter zur Hilfe, was zur Folge hatte, dass nunmehr halb gebackene Crèpe-Schleim-Stücke von der Pfanne zurück ins Teigbassin schluppten. Nach drei gescheiterten Versuchen nahm ich die Sache in die Hand, krempelte meine Ärmel hoch ("Sophie, warum hast du da so'n Bilddings...?") und nahm den Löffel in die Hand, mit dem ich den Teig zur Begeisterung aller anwesenden Schülerchen liebevoll auf der Bratgerätoberfläche verteilte ("Wow, Sophie, du kannst sooooo gut kochen!"). Meine Crèpes hatten demnach sogar annäherungsweise die angestrebte Scheibenform. Unglücklicherweise fielen sie dennoch eher pickelig aus, denn der Teig war nicht ordnungsgemäß gemischt worden, weswegen sich Mehlklumpen einschlichen...
Auf dem Bild seht ihr mich, wie ich dem einzigen Schüler, der sich tatsächlich getraut hat, sein Crèpe (wie ursprünglich angedacht) zumindest teilweise selbst herzustellen (K. R., tu me manques déjà...). Lecker warn 'se trotzdem, unsere unter höchst fragwürdigen Konditionen hergestellten Teigwaren, welche die Bezeichnung "Crèpes" wahrscheinlich nur aufgrund ihres Auftretens im natürlichen Lebensraum aller "französisch(isch)en" Dinge, dem Zimmer 117, verdienten...

Sunday, June 3, 2012

Bumper Sticker und die Schattenseite der Redefreiheit.

Ich hatte ja schon mal darüber gepostet, wie die Amerikaner ihre Autos verstickern; oft wird so Solidarität mit politischen Parteien oder Organisationen oder auch Zugehörigkeit zu Religionen ausgedrückt (Schaut mal ganz unten hier: http://www.starspangledstories.blogspot.com/2011_08_01_archive.html).
Als ich während der Osterferien mit meiner Gastfamilie am Cape Disappointment im Süden Washingtons war, ist mir leider ein Fahrzeug über den Weg gelaufen (naja, genau genommen bin ich dem geparkten Fahrzeug über den Weg gelaufen :) ), dessen Sticker-Ausstattung leider höchst fragwürdig war. So fragwürdig, dass mit dafür die Worte fehlen. 
Ich möchte vorausschicken, dass ich während meiner ganzen Zeit hier nur ein einziges derartig verschandeltes Auto gesehen habe. Die meisten Amerikaner sind NICHT so. Ich habe zwar viele getroffen, die Präsident Obama nicht besonders mögen und politisch eher ins republikanisch-konservative Spektrum  fallen, aber keiner von denen würde... Oh Mann.
Anschauungsobjekt eins: hier sieht man die Schattenseite der Redefreiheit, gepaart mit Ignoranz und Rassismus.
Naja. Seht selbst.
(Disclaimer for all Americans: I respect President Obama. A lot. The following photo does NOT display my personal political opinion at all. I'm appalled and disgusted by it. Don't we have laws against hate speech!?)
Links oben: "Dieser Obama-Sticker auf deinem Auto könnte genau so gut sagen: "JA, ICH BIN BLÖD."
Oben mitte: "100 Prozent Idiot"
Oben rechts: "Lässt dieser Arsch mein Auto fett aussehen?"
Unten links: "Ihr seid alle meine Schlampen." (die Sprache spielt hier extrem auf stereotypische Sprachverwendung von Afroamerikanern an.)
Unten rechts: "O-B-A-M-A - ein verdammter Riesenfehler, Amerika."

Und jetzt entschuldigt mich, ich muss mir den Mund (die der Tastatur ausgesetzten Fingerspitzen) mit Seife auswaschen bzw. mich ob der hier schamlos zur Schau gestellten Ignoranz erst mal übergeben.
AUTSCH.
Und ich wiederhole: das ist hier die Ausnahme, nicht die Regel.