Thursday, January 5, 2012

Es weihnachte(l)t



Hallo ihr! Jetzt direkt als Nachschub noch ein verspäteter Weihnachts-Post.
Fun Fact Nummer eins: in der Schule sollten wir nicht "Weihnachten" sagen, sondern "Festtagssaison", also "holiday season", um die Mitschüler, die nicht Weihnachten feiern, nicht zu kränken. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich traurig... Wenn mir jemand ein fröhliches Wasweißichwas wünscht, fühl ich mich auch nicht persönlich angegriffen, sondern freu mich, dass jemand an mich denkt. Das Witzige ist auch, dass es ganz bestimmt nicht die Schüler sind, die sich durch Weihnachten in ihrer Religionsfreiheit angegriffen fühlen, sondern eher WENIGE (aber einflussreiche?) Eltern bzw. der Schulbezirk mit seiner brachialen Toleranzagenda. Unter den Schülern ist das Ganze eher ein running gag. Auch lustig: auf meinem Rock-Radiosender, zu dem ich jeden Tag aufwache, gab es aus diesem Anlass ein "Chrismahanukwanzaa"-Special (Weihnachten + Hanukkah + Kwanzaa, das Fest, das afroamerikanischen Hintergrund zelebriert. Googelt das mal!).
Die Weihnachtsbaumdekoration ist hier echt lustig, weil sie in den meisten Haushalten nicht etwa wie bei uns farblich abgestimmt, sondern fröhlich durcheinander ist. Da werden kleine Elfenpüppchen nebenst verschiedenen Kugeln und Glocken und Zuckerstangen an den Baum gepappt. Auf die Spitze kommt eine barbieähnliche Engelspuppe mit 50er-Jahre-Frisur und Leuchtdiode unter dem Rock, die mir außerordentlich gut gefällt. Lametta hab ich nirgendwo gesehen. In unserer Gegend hielt es sich mit den Blinklichterketten an den Häusern selbst auch einigermaßen in Grenzen (leider)...
Die Weihnachtspyramide aus Holz, die mir mein Opa geschickt hat, war übrigens der absolute Knüller. Meine Gastfamilie fand sie ganz toll - sowas kannten sie nur von den (deutschstämmigen) Urgroßeltern, denn Pyramiden sind hier nicht traditionell verbreitet. Ebenfalls genial: der Räuchermann, den ich ihnen zu Weihnachten geschenkt hab. Damit roch es hier am Weihnachtsmorgen beim Geschenke auspacken auch richtig nach Heimat. Seufz...!
Schön, wenn auch kitschigst, war die Lichtershow im botanischen Garten von Bellevue, wo aus Lichterketten ganze Landschaften nachgebaut werden. Schaut mal, ein Seeeee!:
Außerdem superknuffig: die verrückten Pfefferkuchenhäuser, von Seattles besten Architekturbüros geplant und von den Konditoren des Sheraton-Hotels gebacken.
Ein Yetiberg-Pfefferkuchenhaus (der Yeti hing an der Rückseite :D )

Meine Gastmutter und ich bei der Pfefferkuchenhaus-Ausstellung

Klassenzimmerdekoration -- Neue Werke

Ich dachte, ich zeig euch mal, was ich in letzter Zeit so gemacht habe. Also, wenn mir hier was in Richtung Arbeitsunfall passieren sollte, wird es garantiert eine Sharpie-Vergiftung sein (Sharpies sind quasi die amerikanischen Eddings :) )!
Aber sehet selbst:

Poster mit den Rahmenthemen für die Deutsch-Abschlussprüfung sowie den Aufgabenstellungen. Dachte, es ist vielleicht interessant für euch, was die alles wissen sollen :) In der Umsetzung sieht die Sache allerdings etwas anders aus. Mehr dazu nach dem 19. Juni.

Pinnwandschmuck für die Französisch-Einheit zum Thema Kleidungsstücke. Die Kinder kommen aus verschiedenen französischsprachigen Ländern :) Zum Glück konnte ich das Grund-Bild, für das ich ewig mit Wachsmalstiften gesessen hab, für die Einheit zum Reisen recyceln. Hab einfach ein paar Gepäckstücke extra gemalt, dazu getackert und dann die Sprechblasen und die Bilder rings rum ersetzt. Man beachte auch die weiße Backsteinwand im Hintergrund.


Dieses Bild, sowie das Folgende, sind Kinderreime für die Sechstklässler zum Thema Jahreszeiten. An der Französischzimmertür klebt noch ein alter Deutschland-Sticker, denn früher war dort auch Deutschunterricht.