Saturday, September 10, 2011

High School Retreat


Von Donnerstag bis Freitag war unsere gesamte High School - also 300 Schüler, viele Lehrer, die Direktorin, einige Eltern und wir Sprachassistentinnen - in einem Waldcamp. Der See (s. Bild) blieb leider unberührt: weil keine Bademeister mehr da waren, durften wir nicht rein. Das war aber nicht so schlimm, denn wir hatten einiges zu tun. Tagsüber gab es 6 verschiedene Lerneinheiten zum Thema "Asien entdecken" (exploring Asia). Diese Gruppen wurden teilweise von Lehrern geleitet, aber die Gruppe zu indonesischen Percussion-Instrumenten zum Beispiel wurde von einer Gastdozentin gehalten, die eigentlich am Evergreen State College Musik unterrichtet. Fazit des Tages: irgendwie bin ich doch ganz froh, aus Europa zu kommen. Das hat mir der Film über die Verschmutzung des Ganges ziemlich eindrücklich vor Augen geführt. Dass halb verbrannte Leichenteile in meiner einzigen Trinkwasserquelle nicht zu meiner Realität gehören, finde ich doch ganz angenehm. Übrigens: habe am Donnerstag zum ersten Mal in meinem Leben ein Origami-Tier gefaltet (eine Katze). Es hat geklappt...

Auf diesem Bild seht ihr, welchen Effekt amerikanische Desserts auf zarte Seelen haben können. Das Dings in meinem Mund nennt sich:

* * * S'MORE * * *
Es handelt sich um DEN amerikanischen Lagerfeuer-Snack!
Dafür braucht man:
- 2 neutral schmeckende Cracker
- Hershey's-Schokolade (oder eine andere, relativ dünne Schokolade
- einen großen Marshmallow.
Und so gehts:
1. Stock suchen (gestaltete sich im Dunkeln abenteuerlich).
2. Marshmallow pfählen und rösten. Übrigens: der S'more wird am besten, wenn der Marshmallow bei diesem Arbeitsschritt kurz Feuer fängt. Das denke ich mir jetzt nicht etwa aus, weil ich unbegabt im S'more rösten bin. Im Gegenteil: diese Theorie wurde mir einhellig von den netten Neuntklässlerinnen neben mir bestätigt!
Wenn der Marshmallow außen knusprig und goldbraun und innen geschmolzen ist, kanns weiter gehen.

3. S'more schichten: ganz unten nen Cracker, Schoki drauf, in die Mitte den Marshmallow, noch mal Schoki, und zum Schluss Cracker Nummer zwei.
4. Warm genießen.
5. Nächsten S'more machen (nur einen zu essen ist physisch unmöglich.)

Und hier seht ihr die amerikanische Flagge, darunter verstreutes Restgepäck und daneben die schönen bunten Wegweiser unseres jüdischen Camps.
Insgesamt waren das bisher wohl die schönsten 28 Stunden meines USA-Aufenthalts. Ich kann echt nicht oft genug sagen, WIE genial diese Schule und vor allem die Gemeinschaft der Kinder ist. Besonders schön finde ich, dass zwar alle individuell gefördert und herausgefordert werden (mein Bus-Sitznachbar macht als Elftklässler Mathekurse an einer der besten Universitäten der USA übers Internet), aber gleichzeitig alle zusammen in der gleichen Schulgemeinschaft lernen (eine Zwölftklässlerin mit Lernbehinderung, die bei uns auf der Sonderschule verkümmert wäre, bekommt hier die Chance, ihren Traum zu leben und später Psychologie und frühkindliche Entwicklung zu studieren -- und ich traue ihr das voll und ganz zu).
Bis bald!
Eure S.ophie :)

1 comment:

  1. Highschool Retreat hat Spaß gemacht! Ich hatte viele schokolade aber kein Smores! Es gibt kein Marshmellows.

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