Saturday, May 26, 2012

Robotics!

Dieses Jahr habe ich viel im Robotics Club mitgeholfen. Robotics ist so ziemlich der einzige Sport an der International School, was unseren Nerd-Faktor sehr eindrücklich demonstriert. Wir haben drei verschiedene Programme: FLL (FIRST Lego League) für die Sechst- bis Achtklässler, wo die Kinder Roboter aus Lego bauen, FTC und FRC für die High School - Schüler. Im FRC gibt es die größten Roboter... :) Bei den Kleinen bestand meine Aufgabe im Grunde genommen darin, sie davon abzuhalten, sich gegenseitig umzubringen oder Schuleigentum zu zerstören. Die restliche Zeit über habe ich hübsche wissenschaftlich fragwürdige Diagramme an die Tafel gemalt:
(die Katzen sind von mir, die Physik ist von den Leuten, die wirklich Ahnung von den Robotern haben, nämlich den Schüler-Mentoren aus der 10. und 11. Klasse!)
Für FTC und FRC war ich das Maskottchen. Das bedeutete, dass ich an den Wettbewerbstagen stundenlang (teilweise bis auf das Mittagessen ohne Pause) in einem gigantisch flauscheligen Pinguinkostüm gesteckt habe, das eigentümlich nach einem Gemisch aus ranzigem Schweiß und gesundheitstechnisch fragwürdigen Chemikalien riecht. Mein Gesichtsfeld ist sehr eingeschränkt, da die Äugelein sehr klein sind und außerdem so weit auseinanderstehen, dass ich immer nur aus einem Auge schauen kann (im Vergleich dazu hätte man in einer Burka direkt Rundumweitblick... -- nicht, dass ich hier aus Erfahrung spreche, aber rein vom Vergleich der Augengegend her drängt sich diese Schlussfolgerung doch auf). Als Maskottchen erlebt man echt lustige Sachen, weil einen die Leute nicht mehr als Person wahrnehmen, sondern als gigantisches bewegliches Plüschtier (das außerdem kommunikationstechnisch herausgefordert ist, denn der Pinguinkopf ist erstaunlich schalldicht...). Ich wurde also regelrecht mit HUGS (Umarmungen) überfallen und außerdem mehrmals von irgendwelchen Leuten ausgehoben und durch die Halle geschleppt ("LOOK! I found a penguin!").
Da unser FRC-Team, dem übrigens sowohl mein Gastbruder als auch viele Deutsch-Schüler und WritinGroup-Mitglieder angehören, beim Regionalwettbewerb Teil der Gewinnerallianz war, durften wir zu den Weltmeisterschaften nach St. Louis fliegen. Unser Roboter konnte dieses Jahr übrigens Basketbälle aus Schaumstoff aufheben, diese in Körbe in drei verschiedenen Höhen einlochen und danach mit den anderen Robotern auf einer wackeligen Rampe balancieren. Und jetzt sage noch mal einer, dass wir an der IS keinen Sport machen... :D
Auf jeden Fall hat mich das Team mit nach St. Louis genommen, was genial war. Wir hatten wahnsinnig viel Spaß, so gut wie keinen Schlaf und waren außerdem erstaunlich gut -- auf unserem Feld waren wir nach den Vorrunden das einzige unbesiegte Team (von ungefähr 100). Im Viertelfinale sind wir dann leider rausgeflogen -- besiegt von der Allianz, die das gesamte Turnier letztendlich gewonnen hat. Die Robotics-Kinder sind unglaublich -- genial talentiert, sodass sie ihre Roboter selbst entwickeln, bauen und programmieren, und außerdem verrückt und unglaublich lustige Gesellschaft. Als sich die Preisverleihung wegen eines starken Sturms für mehrere Stunden hinzog (um die Leute vom Rausgehen abzuhalten), habe ich einigen von denen etwas Latein beigebracht und lustige Comics hin und her gezeichnet. Dadurch war unser Team eines der leisesten (die anderen Schüler waren irgendwann so aufgedreht, dass sie die ganze Zeit Papierflieger geworfen haben... :D ).

Wir nach den Regionalmeisterschaften in Seattle im März. Ich bin das Flauschdings in der Mitte, mein Gastbruder steht rechts hinter mir und die brillianten Schüler aus dem Deutschprogramm sind in der hinteren Reihe ganz links (das ist der zeichnende Schüler), der Junge schräg links hinter mir ohne Mütze (dem hab ich Latein beigebracht) und der Junge vorn mit dem Pokal. Die zwei direkt rechts und links von mir sind in meiner Schreibgruppe.


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